Das Biosphärenreservat Rhön

Geologie

Die Rhön gehört zur Mitteldeutschen Gebirgsschwelle und ist eine vom tertiären Vulkanismus überformte Triaslandschaft. Aus der Trias stammen die Formationen Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper, dem tertiären Vulkanismus verdanken wir Phonolith und Basalt. Während in der Hohen und der Langen Rhön eine großflächige und nahezu geschlossene Basaltdecke entstanden ist, die die Schichten der Trias vor Verwitterung schützt, gab es in der nördlichen und westlichen Kuppenrhön zahlreiche Durchbrüche von Vulkanschloten und kleinere Abflüsse der Lava. Durch die anschließende Verwitterung entstand die typische Kegelform vieler Berge.

Im westlichen Rhönvorland dominiert der Buntsandstein. Im östlichen Vorgebirge sind auch großflächige Muschelkalkgebiete zu finden. Die wichtigsten Gesteine sind:

Mittlerer Buntsandstein: Ein „echter“ Sandstein, aus dem man auch z.B. den Sockel von Fachwerkhäusern bauen konnte; der Boden ist leicht, sandig und eher nährstoffarm, Ackerbau und Grünland sind möglich, Nutzung aber auch häufig als Wald.

Oberer Buntsandstein: „Röt“: Ist weder sandig noch fest im Sinne von Stabil, er verwittert leicht zu schweren Ton- und Lehmböden, die meist ackerbaulich genutzt werden.

Muschelkalk: Nährstoffreiche Böden, die jedoch zur Austrocknung neigen, wenn tiefgründiger oft als Acker genutzt, flachgründigere meist als Hutung. Aufgrund der Konkurrenzsituation Heimat zahlreicher seltener Pflanzenarten (Halbtrockenrasen!).

Basalt und Phonolith: Nährstoffreiche, lehmige Böden, aufgrund der Topographie meist als Wald genutzt. Typischer Standort für Buchen- Mischwälder (Blockhalden!).

Keuper: ist meist nur kleinflächig an der Grenze zwischen Muschelkalk und Basalt zu finden, die Nutzung erfolgt oft als Grünland oder Wald.




Klima

Das Klima der Rhön wird einerseits von der geographischen Lage inmitten von Deutschland und damit in der gemäßigten Zone und andererseits von der Höhenstufung bestimmt.

Grundsätzlich gilt: je höher die Lage, je kälter und niederschlagsreicher ist das Wetter. Im langjährigen Mittel (1991-2020) betragen z.B. in Fulda (242 m) die Niederschläge 604 mm gegen 1106 mm auf der Wasserkuppe (925 m) und 648 mm in Meiningen-Dreißigacker (450 m), die dazugehörigen Durchschnittstemperaturen sind 9,3°C in Fulda, 6,0°C auf der Wasserkuppe und 8,3°C in Meiningen. Weiterhin ist eine erhebliche Differenzierung zwischen Luv- und Lee-Lage festzustellen. Die Hauptwindrichtung ist Südwest bis West. Während es also im südlichen und westlichen Vorgebirge häufiger zu Stauniederschlägen kommt, sind die nördlichen und östlichen Vorländer deutlich trockener. Es ist daher nicht unberechtigt im Westen von mehr atlantischem Einfluss (höhere Niederschläge und geringere Temperaturschwankungen) und im Osten von mehr kontinentaler Prägung (geringere Niederschläge und größere Temperaturschwankungen) auszugehen.

Diesen allgemeinen Tendenzen stehen in der gesamten Rhön aufgrund der bewegten Topographie vielfältige lokalklimatische Einflüsse entgegen. So gibt es z.B. zwischen Nord- und Südhängen wie auch zwischen ebenen Hochlagen (in der langen Rhön) und in verschiedenen Himmelsrichtungen verlaufende, mehr oder weniger tief eingeschnittenen Tälern (in der Kuppenrhön) erhebliche Unterschiede.

Natürlich macht sich auch in der Rhön der Klimawandel bemerkbar. So ist in alten Schriften immer von der rauen Witterung und der lang anhaltenden Schneedecke (mehr als 100 Tage!) die Rede. Vergleicht man die langjährigen Mittelwerte der Perioden 1961 - 1990 und 1991 - 2020 so ist für die Station Wasserkuppe eine Temperaturerhöhung von 4,8°C auf 6,0°C und damit eine Erwärmung von 1,2°C innerhalb von 30 Jahren festzustellen.


Ewald Göbel


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